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Die junge Frau flitzt von Regal zu Regal, überprüft, ob die Auslagen vollständig sind und ob alles ordentlich steht. Wo etwas fehlt, füllt sie die Lücken mit Waren. Sie kontrolliert das Gemüse und das Obst. Ist noch alles frisch? Sieht alles gut aus? Ein Kunde fragt nach einem bestimmten Produkt. „Gucken Sie mal da hinten!” Sie deutet mit dem Finger auf die Ware des Begehrens. „Danke schön!” „Bitte schön”, antwortet sie freundlich. Dass ihr die Arbeit sichtlich Freude bereitet, ist nicht zu übersehen.



Sophie Bergemann aus Seehausen (Altmark) lernt im dritten Lehrjahr Kauffrau im Einzelhandel. „Mit 16 bin ich aus der Schule gekommen und wusste nicht so recht, was ich beruflich machen soll. Also habe ich erst mal mit dem Abi angefangen, bin dann aber abgesprungen. Das ist nichts für mich”, stellte sie fest. Darauf folgte ein Freiwilliges Soziales Jahr in der Sporthalle in Seehausen. „Eine Bekannte meiner Mutter sagte dann, dass Norma Azubis sucht. Ich habe meine Bewerbung abgegeben und wurde zum Bewerbungsgespräch eingeladen. Am 1. September 2021 habe ich meine Lehre begonnen. Eigentlich beginnt das Lehrjahr am 1. August. Aber viel versäumt habe ich in den ersten vier Wochen nicht”, sagte sie. „Ursprünglich wollte ich gern zur Polizei oder zur Bundeswehr. Die Bundeswehr hat sich nicht gemeldet. Bei der Polizei hat es im ersten Anlauf nicht geklappt. Ich dachte mir, ich lerne erst mal Verkäuferin und bewerbe mich dann noch mal bei der Polizei. Das möchte ich jetzt nicht mehr. Hier bei Norma arbeite ich in einem tollen Team mit tollen Mitarbeitern und habe tolle Arbeit. Das alles hat mich überzeugt zu bleiben”, schwärmt Sophie Bergemann.

Zum Firmenprofil und zur Ausbildungsstelle von NORMA Lebensmittelfilialbetrieb Stiftung & Co. KG



Zunächst begann sie also ihre Lehre als Verkäuferin. Ein drittes Lehrjahr zur Einzelhandelskauffrau hängte sie hinten dran. Einzelhandelskaufleute und Verkäufer unterscheiden sich in der Dauer der Lehre. Die Lehre als Verkäuferin dauert nur zwei Jahre, die zur Einzelhandelskauffrau drei Jahre. Die ersten beiden Ausbildungsjahre sind gleich. Der wesentliche Unterschied bei der Einzelhandelskauffrau besteht in der Vertiefung der buchhalterischen und betriebswirtschaftlichen Aufgaben im dritten Ausbildungsjahr. „Als Verkäuferin kann man sich nicht selbstständig machen und zum Beispiel eine Mode-Boutique eröffnen. Als Einzelhandelskauffrau aber schon”, erläutert sie einen wichtigen Unterschied. Die Selbstständigkeit wäre für sie eine Option für später. Erst mal möchte sie bei Norma bleiben. Im April liegen die schriftlichen Prüfungen an. Im Juni oder Juli folgen die mündlichen Prüfungen. „Dann bin ich durch.” Ihr Ziel ist es, in naher Zukunft Filialleiterin zu werden. Aber: „Man muss ja erst mal Erfahrung sammeln”, so die 20-Jährige. Norma war beglückt, dass auch sie als Jugendliche Verantwortung übernehmen will. Ihr Chef und ihre Bereichsleiterin finden ihr Ziel toll.



Manche Auszubildenden, die sie kennt, wollen später nur 19 Stunden pro Woche arbeiten. Das ist ihr zu wenig. Damit fühlt sie sich nicht ausgelastet. „30 Stunden oder mehr sollen es schon sein. Norma zahlt echt gut”, freut sie sich. 1150 Euro Monatsbruttolohn gab es im ersten Lehrjahr, 1250 im zweiten und 1450 Euro im dritten Lehrjahr. Ihre Arbeit besteht hauptsächlich darin, an der Kasse zu sitzen. Dazu kommen das Verräumen der Waren, Werbung aufbauen, die Warenbestellung und viele kleine Dinge, die zu erledigen sind. Auch eigene Ideen, zum Beispiel was die Platzierung der Waren betrifft, wurden in Absprache mit ihrem Chef umgesetzt.

Die Berufsschule ist in Stendal. Ein- bis zweimal pro Woche findet der Unterricht statt. „Ich habe ein Auto. Deshalb ist es für mich kein Problem, überall hinzukommen. Mit dem Zug oder dem Bus nach Stendal zu gelangen ist aber auch kein Problem. Die Verbindungen sind gut.”

„Vorher hätte ich nicht gedacht, dass diese Arbeit so viel Spaß macht. Und ich hätte nicht gedacht, wie viele Aufgaben dazugehören”, begeistert sie sich für ihren Beruf.

Autor und Fotos: Jens Wegner