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Oranienburger Firma SEK Scheer & Ehrke Kälte-Klimatechnik richtete für die eigenen Azubis eine kleine Lehrwerkstatt ein

Sie schrauben, sie sägen, sie verlegen, sie flexen. Wie im richtigen Arbeitsleben. Aber eben nicht ganz. Die Auszubildenden der in Oranienburg ansässigen Firma SEK Scheer & Ehrke Kälte-Klimatechnik GmbH üben in der eigens für sie eingerichteten kleinen „Lehrwerkstatt“ das A & O des Mechatronikers für Kälte- und Klimatechnik. „Es hat sich gezeigt, dass bei den Azubis im Alltag – ob in der Schule oder im Betrieb – das Praktische etwas zu kurz kommt“, sagt Ausbildungsleiter René Sahr, neben Nico Ehrke und Matthias Scheer einer der drei geschäftsführenden Meister des Unternehmens. „Was sie hier machen, ist keine Trockenübung. Hier wird der Ernstfall trainiert.“

Foto: René Sahr Ausbildungsleiter und GF

Die Notwendigkeit, die Fertigkeiten vor Ort zusätzlich zu festigen, erkannten die Geschäftsführer schon nach der Einstellung des ersten Azubis vor einigen Jahren. Als das wachsende Unternehmen mit seinen jetzt 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern den Plan schmiedete,  2020 von Birkenwerder in das Gewerbegebiet Süd nach Oranienburg zu ziehen, war die Einrichtung einer kleinen Lehrwerkstatt beschlossene Sache, um die Ausbildung zu professionalisieren. Kabelkanäle verlegen, Rohrleitungen auf ihre Funktion prüfen, Kupferrohre löten oder elektrische Verbindungen sauber anschließen – all das ist in der großen Halle, in der die Werkstatt Platz gefunden hat, möglich. Ein Azubi bog zu Übungszwecken aus einem Kupferrohr den Schriftzug SEK. Das geht im normalen Betrieb nicht.

„Wir nutzen diesen Lehrbereich regelmäßig. Es ist schon ein großer Unterschied zu unserem vorherigen Standort in Birkenwerder“, sagt Melanie Kassner, die ihre Gesellenprüfung im Februar 2024 abgelegt hat. Die 22-Jährige war eine von fünf Auszubildenden bei SEK Scheer & Ehrke (neben ihr noch eine weitere junge Frau). „Etwas Handwerkliches wollte ich so oder so machen. Dass es diesen Beruf gibt, wusste ich vorher gar nicht“, sagt die Mühlenbeckerin. Mit ihr gemeinsam angefangen und die dreieinhalbjährige Ausbildung beendet hat Ole Sprotte. Die betriebseigene Lehrwerkstatt nutzte er gern: „Hier kann man sich ausprobieren, Fehler simulieren und sie beheben. Also mir hat das wirklich was gebracht.“

Foto: Melanie Kassner

Nun befinden sie sich im Gesellen-Zeitalter. Sie bleiben in der Firma. „Das ist Sinn und Zweck unserer Bemühungen, selbst auszubilden. Wir suchen ständig Fachkräfte und Auszubildende. Gerade haben wir mit drei künftigen Azubis Ausbildungsverträge unterschrieben“, sagt René Sahr. Die Personalzusammensetzung bei SEK beschreibt der 44-Jährige als bunt – vom Quereinsteiger bis zu einem Kollegen, der seine Meisterausbildung macht, sei alles dabei. „Der Bedarf an Mitarbeitern ist hoch.“ Die Unternehmensspitze versucht, den Mitarbeitern und Azubis in dem familiär und mit niedrigen Hierarchien geführten Betrieb den Arbeitsalltag zu versüßen: überdurchschnittliches Einstiegsgehalt für Auszubildende, übertarifliche Bezahlung der Mitarbeiter, betriebliche Altersvorsorge und Krankenzusatzversicherung, Vermögenswirksame Leistungen, hochwertige Werkzeuge oder moderne Dienstfahrzeuge …

Foto: Ole Sprotte

Foto: SEK-Prüfungsvorbereitung bei Ole Sprotte und Melanie Kassner

SEK Scheer & Ehrke bezeichnet sich als ein führender Komplettdienstleister in Berlin und Brandenburg, der professionelle Lösungen in den Bereichen Kältetechnik, Klimatechnik und Kaltwassererzeugung anbietet. Planung, Neubau sowie Wartung und Reparatur kommen aus einer Hand. Die Kunden stammen einerseits aus dem gewerblichen Sektor wie Tankstellen oder Einzelhandelsmärkte, bei denen die Kälte- oder Klimatechnik (Tiefkühlung, Kühlmöbel, Kühlanlagen) verbaut wird. Andererseits übernehmen die Kältespezialisten seit der Firmengründung 2007 – damals noch in Berlin-Pankow – auch Privataufträge.

Bei den künftigen Projekten werden Melanie Kassner und Ole Sprotte als ausgelernte Mitarbeitende mitwirken. Sie kommen aus dem eigenen Stall und wie René Sahr sagt, „aus der Quelle für Fachkräfte“.

Text und Fotos: Stefan Blumberg