Teilen

Share on facebook
Share on whatsapp
Share on linkedin
Share on email
Share on xing

Auch in Stressmomenten die Ruhe bewahren

Emily Nölte aus Hennigsdorf lernt in den Oberhavel Kliniken Gesundheits- und Krankenpflegerin

 

„Wir waschen nicht nur den Körper der Patienten“, entkräftet Emily Nölte ein gängiges Vorurteil, welches ihr öfter entgegenschlägt. Ihre Ausbildung werde häufig darauf reduziert. „Natürlich gehört es dazu. Aber dieser Beruf beinhaltet viel mehr.“ Die 21-Jährige steht kurz vor dem Abschluss ihrer dreijährigen Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin bei den Oberhavel Kliniken. Die praktische Prüfung hat sie schon absolviert, die drei schriftlichen Prüfungen auch; bleiben noch die drei mündlichen. „Die kann ich ganz bestimmt auch schaffen“, sagt sie motiviert. „Und dann bleibe ich in den Oberhavel Kliniken!“

 

Emily Nölte hat ihr Fazit mit ihrer Berufsentscheidung längst gezogen: „Alles richtig gemacht!“ Sie wollte immer in den pflegerisch-medizinischen Bereich gehen, nach dem Abitur in jedem Fall erst mal eine Ausbildung machen. Die Oberhavel Kliniken gaben ihr diese Möglichkeit. Im praktischen Teil wanderte sie durch etliche Fachbereiche, entschied sich bewusst auch für die neurologische Abteilung. „Das ist megainteressant. Wenn man sieht, welche Fortschritte die Patienten dort machen, obwohl sie nach ihren Erkrankungen oder Unfällen kaum greifen, sprechen oder laufen konnten, macht es große Freude zu sehen, was man als Pflegekraft bewirken kann.“ Den kranken und pflegebedürftigen Menschen helfen – das sei das Herzstück des Berufes, so die leitende Ausbildungskoordinatorin Ilka Cornelsen.

 

Einen bleibenden Eindruck hinterließen bei Emily Nölte auch die Palliativstation und das Hospiz. „Ich habe gemerkt, dass mir diese Arbeit liegt und Spaß macht.“ Empathie sei eine der allerwichtigsten Eigenschaften, die für den Beruf notwendig sind. „Einfach zuhören. Vielen Patienten ist es ein Bedürfnis, sich Probleme von der Seele zu reden. Darauf sollte man sich einlassen können. Einfach da zu sein, tut den Patienten gut. Auch in Stressmomenten.“


Die Oberhavel Kliniken, 2021 mit dem landesweiten Ausbildungspreis ausgezeichnet, haben aktuell etwa 200 Auszubildende in den verschiedensten Gesundheitsfachberufen, die in die eigene Pflegeschule – Akademie für Gesundheits- und Sozialberufe Oberhavel GmbH (AGUS) – gehen. „Wir stellen nicht nur nach Noten ein. Das Gesamtbild der Persönlichkeit muss für uns passen. Die zwischenmenschlich-kommunikative Komponente spielt hierbei eine wesentliche Rolle. Jeder, der Pflegefachkraft werden möchte, muss sich seiner fachlichen und vor allem sozialen Verantwortung bewusst sein“, sagt Pflegedirektor Richard Staar.

 

Die meisten Bewerber möchten Pflegefachfrau/-mann werden – das ist seit 2020 die neue Berufsbezeichnung und sozusagen Nachfolger der Gesundheits- und Krankenpfleger/in. Es ist eine generalistisch ausgerichtete Ausbildung; die bisher getrennten Ausbildungen Altenpflege, Kinderkrankenpflege und Krankenpflege werden in einer dreijährigen Ausbildung zusammengefasst. Die Azubis arbeiten stationär und ambulant.

 

Medikamente verabreichen, Blutdruck und Puls messen, Wundversorgungen, Verbandswechsel, Dokumentationen – all das sind Dinge, die neben der Körperpflege Alltag sind. Morgens, mittags, abends, nachts. Emily Nölte freut sich täglich darauf. Dass es für die Ausbildung noch ein üppiges Monatsentgelt (1165 Euro brutto im ersten Ausbildungsjahr, 26 Tage Urlaub) gibt, kann ihr nur recht sein. Pflegedirektor Richard Staar bekräftigt: „Wir setzen auf die Ausbildung und die Auszubildenden.“ Jeder Azubi bekomme ein Übernahme-Angebot. Emily Nölte hat ihren Favoriten schon ausgemacht: „Ich würde nach der Ausbildung gern auf der Palliativstation arbeiten.“