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Früh in die Praxis … und profitieren
„Praktika sind ein wichtiger Türöffner und für Unternehmen und Jugendliche eine wunderbare Orientierungs- und Kennenlernmöglichkeit“, sagt Antje Finke vom Team Passgenaue Besetzung bei der Industrie- und Handelskammer Cottbus im Regionalcenter in Schönefeld. Sie unterstützt Schüler bei der Suche nach Ausbildungsstellen und hilft Unternehmen, ihre Positionen für Nachwuchskräfte zu besetzen. „Während das Unternehmen feststellen kann, ob sich jemand für diese Tätigkeit eignet und sich gut in das Team einfügt, kann der Jugendliche praxisnahe Einblicke in den Betrieb und den echten Arbeitsalltag gewinnen, um zu erkennen, ob das Berufsbild überhaupt zu einem passen würde“, so Finke. Zu finden sind ausbildende Betriebe und Praktikumsplätze auf der Plattform www.mach-es-in-brandenburg.de. „Viele der Unternehmen, die dort Lehrstellen anbieten, ermöglichen auch Praktika und sogar Ferienarbeit“, weiß Antje Finke. Vor einer Anfrage sollten Jugendliche daher nicht zurückschrecken. „Einfach anrufen, vorbeischauen und Bewerbungsunterlagen übermitteln, aus denen Motivation und Kompetenzen hervorgehen, die man in den Betrieb einbringen kann“, betont sie. Teamfähigkeit, Selbstständigkeit, Verantwortungsbewusstsein, Pünktlichkeit und Respekt zählen zu den Grundpfeilern im Berufsleben. „Noten sind zwar weiter relevant, vielmehr achten Betriebe aber auch auf Engagement und Interesse an der Arbeit und am Unternehmen. Deshalb sollten Jugendliche mit großer Neugierde an ein Praktikum rangehen und Erkenntnisse daraus ziehen, was ihnen Spaß gemacht oder Ablehnung in ihnen geweckt hat,“ erklärt Antje Finke. Dieses frühzeitige Reinschnuppern ins Arbeitsleben verhindere, dass eine Ausbildung begonnen wird, die dann doch nicht gefällt. „Umwege sind aber keinesfalls ein Hindernis im Lebenslauf, lassen sich durch eine intensive Berufsorientierung im Vorhinein jedoch vermeiden“, so Antje Finke.
Für den 19-jährigen Kevin Pernitzka war das Praktikum vor seiner Ausbildung zum Gießereimechaniker in der Metallgießerei Spremberg im Rahmen eines Berufsvorbereitungsjahrs jedenfalls ein Gewinn. „Während meiner Zeit im Unternehmen habe ich jede Abteilung einmal durchlaufen“, berichtet Kevin. „Ich konnte viele interessante Einblicke gewinnen. Ich habe beispielsweise im Modellanbau beobachten dürfen, wie Wachslinge angebaut werden, aus denen in der Keramikformerei die Form gemacht wird. Auch in die Gießerei wurde ich mit eingebunden.“ Nach einer zweimonatigen Ferienarbeit war für ihn klar, dass er sich diesen Berufsalltag längerfristig vorstellen kann. Auch mit seiner offenen Art und seiner ausgeprägten Kollegialität konnte er das Team für sich gewinnen, wie seine Ausbilderin Ines Gieschke berichtet. „Dieser Beruf ist nicht für jeden etwas. Ein mindestens zweiwöchiges Praktikum ist bei uns vor der Einstellung ein Muss“, stellt die Ausbilderin klar. „Die Menschen müssen wissen, worauf sie sich einlassen. Und wir können dadurch sehen, ob sie aus dem richtigen Holz geschnitzt sind, um mit diesem Berufszweig das Fundament für ihre Karriere zu legen.“
Dass viele junge Nachwuchskräfte in den Südbrandenburger IHK-Unternehmen auf das Fundament Ausbildung setzen, zeigt die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge und ausbildenden Unternehmen aus dem Sommer. 1516 Verträge und 1052 aktive Ausbildungsbetriebe sind es für die IHK-Region Südbrandenburg, darunter 383 Verträge und 264 Ausbildungsunternehmen für den Landkreis Dahme-Spreewald (Stand 30.8.2024).
Und auch die Ergebnisse der ostdeutschen Azubiumfrage für die Region bescheinigen eine hohe Zufriedenheit der Jugendlichen mit ihrer Ausbildung. Demnach würden 86 Prozent die derzeit praktizierte Ausbildung und ihren Betrieb weiterempfehlen. Mehr als 90 Prozent schätzen das gute Betriebsklima und Verhältnis zu ihrem Ausbilder. Mehr als drei Viertel der Befragten erlernen auch ihren Wunschberuf – und das bei einer hohen Ausbildungsvergütung sowie bestehenden Karriere- und Aufstiegschancen. Eine an die Ausbildung anschließende oder spätere Weiterbildung zahlt sich ebenso aus: Über das gesamte Berufsleben hinweg erzielen Hochschul- und Weiterbildungsabsolventen im Durchschnitt ein vergleichbares Lebenseinkommen.
IHK-Regionalcenter Dahme-Spreewald, Mittelstraße 5, 12529 Schönefeld Antje Finke, Ausbildungsteam Passgenaue Besetzung, E-Mail: antje.finke@cottbus.ihk.de, Telefon: 0355 365 3104