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Der Online-Handel boomt und mit ihm die Nachfrage nach Kaufleuten im E-Commerce

Heike Schulze

Es sind meist nur wenige Klicks bis zur neuen Jeans, zu coolen Schuhen oder modernsten technischen Geräten. Onlinehandel eben. Vor nicht allzu vielen Jahren kaum vorstellbar, jetzt aus dem Alltagsleben nicht mehr wegzudenken. Gleichzeitig wichtiger Teil der Wirtschaft. Passend dazu gibt es seit dem 1. August 2018 den Kaufmann/die Kauffrau im E-Commerce (Internethandel) als dreijährigen Ausbildungsberuf.

Was machen Kaufleute für E-Commerce?

Eine der wichtigsten Aufgaben sind häufig der Aufbau und die Pflege von attraktiven Online-Shops mit allem, was on- und offline daran hängt. Die Zusammenstellung des richtigen Sortiments wird zum A und O der Arbeit. Dafür gilt es, mit Blick auf wichtige Zielgruppen neue Trends zu verfolgen, den Markt zu analysieren, sich um passende Ware, Lagerung und Versand zu kümmern. Neue Produkte werden eingepflegt, überholte entfernt. Es geht um Suchmaschinenoptimierung, Marktbeobachtung, Entwicklung und Platzierung von Marketingmaßnahmen und Werbeanzeigen, die gesehen und natürlich geklickt werden müssen. Die Präsentation auf Social Media und gegebenenfalls Blogs bietet sich ergänzend oft an. Aber auch klassische kaufmännische Themen wie Buchführung, das Erstellen von Ein- und Ausgangsrechnungen, die Absicherung von Bezahlmethoden, das Schreiben von Angeboten oder die Prüfung der Geschäftskonten gehören zu den Aufgaben der E-Commerce-Kaufleute. Nicht zu vergessen die Kundenpflege. Digitale Einkaufsmöglichkeiten verringern zwar den persönlichen Kundenkontakt, schließen ihn aber nicht aus. Online oder telefonisch ist nicht selten Beratung zu Bestellungen, Retouren oder Reklamationen gefragt.

Ist das ein Beruf mit Zukunft?

Ja, ja und ja. „Der Online-Handel boomt“, bestätigt Marco Lindemann, Fachbereichsleiter Bildungs- und Fachkräfteberatung bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) Potsdam. „Aktuell laufen in Brandenburg West 35 aktive Ausbildungen in dieser Fachrichtung, 12 davon im 3. Jahr“, sagt er. Die Nachfrage nach Kaufleuten dieser Art sei jetzt schon hoch, der Bekanntheitsgrad dieses Berufes noch nicht. Eingesetzt werden sie überall dort, wo Online-Handel betrieben wird. Das können reine Online-Händler, aber auch Kaufleute sein, die ihre Ware sowohl in einem Geschäft als auch online vertreiben. Kaufleute für E-Commerce arbeiten stets und ständig am Computer. Oft gibt es spezielle Software, die der reibungslosen Abwicklung von Aufträgen dient. Theoretisch können sie überall arbeiten, wo es Online-Handel gibt. Und auch von überall. Für Herstellerbetriebe, im Internetversandhandel, bei Touristikunternehmen, in Logistikbetrieben oder Speditionen.

Voraussetzungen für diesen Beruf?

Deutsch, Mathematik und Englisch zu können, wäre schon mal gut. Noch wichtiger sind aber eine Affinität zum Onlineshopping und persönliche Stärken wie Eigeninitiative, Entscheidungsfreude, Neugierde, Lernbereitschaft und analytische Fähigkeiten. Freude am Verkauf, kommunikative Fähigkeiten und ein überzeugendes Auftreten kommen dazu. Und man sollte „mit Zahlen können“, Freude am Umgang mit Zahlen und Daten haben. Bestimmte Schulabschlüsse sind nicht vorgegeben. Der schulische Teil der Ausbildung erfolgt im OSZ Werder, die Praxis in den Ausbildungsbetrieben. Die Prüfungen nimmt die IHK ab. Die Ausbildungsvergütung kann sich im Übrigen sehen lassen. Die knapp 1000 Euro im 1. Lehrjahr steigen um jeweils knapp 100 Euro im 2. und 3. Lehrjahr.

Foto: Adobe Stock/StockPhotoPro