Internationale Berufserfahrung
Viele Unternehmen geben Dir die Chance eines Auslandspraktikums


Jerome Ihli. Foto: IHK Cottbus
Du willst in Deiner Ausbildung Erfahrungen in anderen Ländern sammeln, erkunden, wie Dein künftiger Beruf dort in der Praxis umgesetzt wird und nebenbei Deine Fremdsprachenkenntnisse ausbauen? Dann mach es wie Daniel Fleischer. Der 20-Jährige aus Forst (Spree-Neiße), der eine Ausbildung als Mediengestalter bei der Werbeagentur Design Splash in Cottbus macht, hat Anfang des Monats ein Auslandspraktikum auf Malta begonnen. „Ich will erleben, wie Werbung für Unternehmen und Web-Entwicklung in anderen Ländern vielleicht auch anders angegangen wird“, sagt Daniel Fischer, der nach dem Abitur auf jeden Fall eine Ausbildung in Sachen Gestaltung starten wollte. Zudem könne er auf der Mittelmeer-Insel seine Kenntnisse der englischen Sprache weiter ausbauen, die in seinem künftigen Beruf immer wichtiger werde.
Vermittelt hat ihm die Möglichkeit dazu Jerome Ihli von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Cottbus. „Zahlreiche Ausbildungsbetriebe bieten die Möglichkeit zu einem Auslandspraktikum“, weiß der Mobilitätsberater, der bei der Kammer unter anderem das Projekt „Berufsbildung ohne Grenzen“ betreut.
„Auslandspraktikanten sammeln internationale Berufserfahrungen, können andere Arbeitsmethoden und Techniken ihrer Branchen erkunden und bauen ihre interkulturellen Fähigkeiten aus“, sagt Ihli. Profitieren können aber nicht nur die Auszubildenden von solchen Aufenthalten. Auch die mit Auslandspraktika arbeitenden Unternehmen haben einen Mehrwert davon – und das nicht nur in Bezug auf die erworbenen Fähigkeiten und das neue Wissen ihrer Auszubildenden. „Solche Angebote machen Firmen natürlich auch attraktiver, sie präsentieren sich als moderne Arbeitgeber“, so Ihli.
Es gibt sowohl für die Lehrlinge als auch die Betriebe bei Auslandspraktika umfangreiche finanzielle Förderungen im Rahmen des Erasmus-Programms. Damit werden sowohl die Fahrt- und Organisationskosten sowie auch der Aufenthalt unterstützt.
Dein Kontakt: Die IHK Cottbus betreut in Südbrandenburg rund 1100 Ausbildungsunternehmen aus Industrie, Handel und aus dem Dienstleistungsbereich, die in 140 IHK-Berufen ausbilden. Freie Ausbildungsplätze, Praktika und duale Studienplätze gibt`s hier:
www.ihk-lehrstellenboerse.de
Jerome Ihli, Mobilitätsberater, Geschäftsbereich Aus- und Weiterbildung
E-Mail: jerome.ihli@cottbus.ihk.de, Tel.: 0355 365 2264
www.cottbus.ihk.de/auslandspraktikum
Onlinepraktikum: Im Zuge der Pandemie sahen sich einige Unternehmen gezwungen, Betriebspraktika abzusagen. Zum Teil haben nun auch Firmen ihre Betriebs- in virtuelle Praktika verlagert oder zusätzliche Varianten geschaffen. Ein Ersatz für das reale Kennenlernen der Praxis kann das zwar nicht sein, aber für Herausforderungen wie Corona eine gangbare Alternative.
Schülerpraktikum: Die auch Berufsorientierungspraktikum genannte Hospitanz dauert in der Regel zwei Wochen und ist für Schüler obligatorisch. Dir bietet sie die Chance, spannende Jobs zu erkunden und mehr Orientierung bei der Berufswahl zu erlangen.
Ferienpraktikum: Auch in den Ferien kannst Du über Praktika Erfahrungen zu einem möglichen Beruf sammeln, Dein Engagement zeigen und so später dokumentieren, welche Berufe Du schon inspiziert hast. Vielleicht eröffnet sich die Chance, dies sogar mit einem einträglichen Ferienjob zu verbinden.
Praxistage: Manche Unternehmen bieten auch Schnupperpraktika an. Hier lässt sich in wenigen Tagen, manchmal auch nur an einem Tag ein Blick in ein Arbeitsfeld werfen.
Jahrespraktikum: Vielleicht möchtest Du nach der Schulausbildung nicht sofort in feste berufliche Bahnen wechseln, sondern Dich erst einmal ausprobieren? Im Rahmen eines Jahrespraktikums gibt es die Perspektive dazu – mit monatlicher Vergütung samt Sozialversicherung.
Einstiegsqualifizierung: Ebenfalls eine Art Praktikum – mit Teilvergütung mittels Unterstützung der Arbeitsagentur – ist die bis zu zwölf Monate lange Einstiegsqualifizierung. Sie soll Jugendlichen den Weg in eine Lehre erleichtern, denen noch Voraussetzungen für die duale Ausbildung fehlen oder die bislang keine Lehrstelle gefunden haben. Betriebe können so potenziellen Nachwuchs besser kennenlernen.
Auslandspraktikum: Auf Auslandserfahrungen musst Du in der dualen Ausbildung nicht verzichten. Bei der Organisation eines Auslandspraktikums kannst Du Dich als Auszubildender unter anderem von Industrie- und Handelskammern unterstützen lassen. Hier werden Praktikumsstellen in ganz Europa vermittelt. Die Kammern helfen bei der Vorbereitung und geben Tipps zur Bewerbung. Grundvoraussetzung ist die Zustimmung des Ausbildungsbetriebes. Zudem müssen Versicherungen etwa bezüglich Unfall und Haftpflicht abgeschlossen werden. Fördermöglichkeiten gibt es beispielsweise über das Erasmus-Programm.
Bildzeilen: mazubi-auslandspraktika1 Logo Foto: IHK Cottbus
2 Jerome Ihli Foto: IHK Cottbus
- Daniel Fleischer Foto: privat