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„Technik hat mir schon immer gelegen“
Maximilian Szameitat hat eine Ausbildung zum Medientechnologen – Druck gemacht
Maximilian Szameitat weiß ganz genau, wie sich das anfühlt: Den Schulabschluss in der Tasche, aber noch keinen richtigen Plan für die berufliche Zukunft zu haben. „Ich habe nach meinem Abi erst mal ein Freiwilliges Ökologisches Jahr gemacht“, erzählt der heute 27-Jährige. Er arbeitete auf einem Biobauernhof. „Das war cool“, sagt er. Ihm wurde in dem Jahr allerdings auch klar, dass er auf Dauer nicht draußen arbeiten möchte. Er orientierte sich neu. „Technik hat mir immer schon gelegen“, beschreibt Maximilian Szameitat seine Stärke. So dachte er zum Beispiel über eine Ausbildung als Mechatroniker für Kältetechnik nach. Bis er eine Anzeige für die Ausbildung zum Medientechnologen – Druck fand. Das wollte er sich genauer ansehen. Maximilian Szameitat, der aus Caputh bei Potsdam kommt, erinnert sich noch ganz genau an seinen „Schnuppertag“ in der Druckerei der Märkischen Allgemeinen Zeitung: „Ich war am frühen Abend hier, habe die Abläufe, den kompletten Druck miterlebt.“ Er war begeistert. „Wenn du das vorher nicht kennst – die Größe der Maschinen…!“ Maximilian Szameitat begann 2016 seine Ausbildung bei der Pressedruck Potsdam GmbH.
Drei Jahre dauert die Ausbildung zum Medientechnologen – Druck. Maximilian Szameitat ist nun schon seit 2019 als ausgelernter Drucker selbst Teil der von ihm so bewunderten Abläufe. Mit der Druckvorbereitung geht es los: Er muss berechnen, wie viele Rollen Papier er braucht. Das hängt davon ab, wie viele Exemplare von einer Zeitung oder einem Magazin gedruckt werden sollen und wie viele Seiten das Produkt hat. Übrigens, wenn der Drucker Maximilian Szameitat von Papierrollen redet, meint er Riesenrollen, die bis zu 1,6 Tonnen schwer sind.
Es müssen auch die Druckplatten für die einzelnen Seiten hergestellt und in die Maschine eingelegt werden. Über einen Touchscreen gibt der 27-Jährige die nötigen Parameter für den Druck ein. Und dann heißt es: Immer wieder kontrollieren – während des gesamten Druckvorgangs. Kommt genug Farbe auf die Seiten? Schmiert auch nichts? Liegen die Seiten der gedruckten Zeitung perfekt übereinander – steht also keine Seite über den Rand der anderen hinaus? „Die optische Qualität der Zeitung hängt vom Drucker ab“, erklärt Maximilian Szameitat. Und wenn er merkt, dass trotz aller Korrekturen an der Steuerung der Druckmaschine immer noch zu wenig Farbe auf den Seiten ist, dann muss er den Fehler direkt an der Maschine suchen.
Seine Lieblingsmaschine in der Druckerei der MAZ ist die Commander CL der Koenig & Bauer AG (KBA) aus Würzburg. Sie hat zwei Drucktürme mit insgesamt 16 Druckzylindern. Hier schießen die Papierbahnen mit einer Geschwindigkeit von rund 12 Metern pro Sekunde durch die Maschine. Wer sich für den Beruf des Druckers interessiert, sollte nach Einschätzung von Maximilian Szameitat über eine gute räumliche Vorstellungskraft verfügen. Das sei nötig, um die maschinellen Prozesse verstehen zu können. Gute Leistungen in Physik und Mathe sind ebenfalls von Vorteil.
Maximilian Szameitat jedenfalls hat seinen Beruf gefunden. Er schätzt die Arbeit im Team und das Erlebnis, „am Ende des Tages das fertige Produkt in der Hand zu haben“. Damit ist die Schicht für den Drucker allerdings noch nicht beendet. Denn auch das gehört zum Job: putzen. Nach ihrem Einsatz müssen die Hightech-Maschinen gereinigt werden. Die Druckzylinder, die Gummitücher, mit denen die Farbe aufs Papier gebracht wird. Einfach alles. Denn der nächste Tag ist ein neuer Drucktag.
Märkische Verlags- und Druck-Gesellschaft mbH Potsdam:Zu den Ausbildungsangeboten: (mazubi.de)