Ein Blick hinter die Kulissen einer modernen Apotheke

Franka Bree wird Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte (PKA)
Nicht Mörser, Reagenzgläser oder Standgefäße charakterisieren den Arbeitsbereich von Franka Bree aus Ahrensfelde, auch nicht die Ausgabe von Arzneimitteln, sondern es sind Monitore, Computer, Automaten. Die 20-Jährige ist eine derjenigen im Maschinenraum einer Apotheke, ohne die heutzutage nichts mehr läuft. Sie hat sich vor zweieinhalb Jahren entschieden, den Beruf einer Pharmazeutisch-kaufmännischen Angestellten (PKA) zu erlernen und wird im Sommer dieses Jahres ihre Ausbildung abschließen. Ihren Arbeitsplatz in der Kaufpark Apotheke am Rande Berlins hatte sie bereits während eines Schulpraktikums zum Fachabitur für Wirtschaft und Verwaltung kennengelernt. Der theoretische Teil ihrer dualen Ausbildung findet im Oberstufenzentrum „Johanna Just“ in Potsdam statt.
Was gehört zu den Aufgaben einer PKA?
Apotheker Max Wilke beschreibt das so: „Die PKA ist für alles zuständig, was in eine Apotheke an Medikamenten und anderen Waren hineinkommt, die Pharmazeutisch-technischen Assistenten und die Apotheker sind für alles zuständig, was aus ihr herausgeht.“ Eine PKA ist zuständig für die Bestellung und Lagerung der Warenbestände, und das bedeutet, ungefähr 10.000 Medikamente im Blick zu behalten, die in der Kaufpark Apotheke vorrätig sind.

Warenmanagement und Bestellungen im Überblick
Sie ist für die Verfallskontrollen ebenso verantwortlich wie für die Präsentation in den sozialen Medien und die Vorbereitung von Aktionen im Verkaufsraum. Franka Bree hält die Kontakte zu den Großhändlern, führt Verhandlungen über Preise und Einkaufsmengen in enger Abstimmung mit den Pharmazeuten. Und sie bestätigt, dass diese Vielfalt der Aufgaben nicht langweilig ist. Sie stellt viele Anforderungen an Flexibilität, Umsicht, Übersicht und Termintreue. Verhandlungen mit den Vertretern sind nicht weniger herausfordernd und vielfältig als die Kundengespräche mit denen, die Arzneimittel oder Kosmetik kaufen.

Was muss man für eine solche Ausbildung mitbringen?
„Teamfähigkeit und Kommunikation“, antwortet die junge Frau sofort. Das Fachwissen erwirbt man in der Berufsschule und in der Apotheke, denn auch dort werden theoretische Hintergründe und Zusammenhänge vermittelt. Man kann den Beruf der PKA bereits mit dem Abschluss der zehnten Klasse erlernen, Bedarf ist immer vorhanden. Apotheker Wilke verweist darauf, dass zwar mit der geringer werdenden Zahl der Apotheken auch die Zahl der Ausbildungsplätze zurückgegangen ist, sich aber die Anzahl der Auszubildenden zur PKA nicht verringert hat.
Karrierechancen und Zukunftsperspektiven als PKA
Eine Apotheke muss auch als Unternehmen funktionieren und die Kostenseite ständig im Blick behalten werden, zumal wenn man mit der Online-Konkurrenz Schritt halten will. Modernste Technik sowohl bei der computergestützten Bestellung wie auch beim automatisierten Transport der Medikamente dienen nicht dazu, Arbeitsplätze einzusparen, sondern mehr Zeit für die Aufgaben rund um das Thema Warenmanagement zu haben.
Die Kaufpark Apotheke gibt es seit 2017. Dort arbeitet ein junges Team von 15 Mitarbeitern, in dem sich Franka Bree wohlfühlt, in dem sie respektiert und geachtet wird und von Anfang an mit eigenen Aufgaben betraut wurde. Mit dem komplett digitalisierten Umfeld kommt sie sehr gut zurecht und auch der Apotheker schätzt ein, dass die Ausbildung alles mitgibt, was für die praktische Arbeit gebraucht wird. Es komme darauf an, sich schnell in die Prozesse einzuarbeiten, sie zu hinterfragen, sie zu verstehen, sich im Alltag, zu dem auch mal das Putzen der Regale gehört, zu bewähren und nicht lebensfremden Wunschbildern nachzuhängen.
Die Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Apotheke und der jungen Auszubildenden sind wechselseitig und alle freuen sich darauf, dass Franka Bree im Sommer nach bestandener Prüfung weiter in der Apotheke arbeiten wird. Doch zuvor möchte sie noch ein Auslandspraktikum absolvieren, für das sie sich bei der Industrie- und Handelskammer beworben hat. Am liebsten in Lettland.
Weitere Informationen zum Ausbildungsplatz Apotheke gibt es bei der Landesapothekerkammer Brandenburg lakbb.de
Text & Fotos: Matthias Voß
Mehr Informationen zum Ausbildungsberuf „Pharmazeutisch-kaufmännische/r Angestellte/r“ bei der Bundesagentur für Arbeit: